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Seit Erfindung des Elektret-Kondensatormikrofones in den 1960er Jahren hat sich am prinzipiellen Aufbau von Schallwandlern nur wenig verändert. Zum Entwurf eines guten Konferenz-Mikrofones ist jedoch komplexes Wissen um die umgebende Mechanik notwendig, die für die Eigenschaften des Mikrofones maßgeblich verantwortlich ist. Kaum verwunderlich, dass der klassische Mikrofonmarkt durch wenige traditionsreiche Unternehmen angeführt wird. Jahrzehnte lange Erfahrung ist kaum zu ersetzen!

Das Konzept der MEMS Schallwandler (microelectro-mechanical systems) – sogenannte Siliziummikrofone – wurde erstmals 1983 durch zwei Naturwissenschaftler der TU Darmstadt vorgeschlagen. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Technik, beflügelt durch den massenhaften Einsatz in Mobiltelefonen, bieten MEMS Schallwandler heute eine hohe Signalempfindlichkeit bei hervorragendem Rauschabstand und minimalen Fertigungstoleranzen. Die Bestückung der Mikrofone auf eine Platine kann vollautomatisiert im SMD Verfahren erfolgen, was eine große Automation in der Fertigung erlaubt.

Im Einzelnen sind MEMS immer omnidirektionale Mikrofone – nehmen den Schall also aus jeder Richtung gleich stark auf. Zur Erreichung einer gewünschten Richtwirkung kommt jetzt jedoch keine „mechanische Konstruktion“ zum Einsatz, sondern eine intelligente Zusammenschaltung mehrerer Kapseln zu einem sogenannten Mikrofon-Array. Fügt man den einzelnen Kapseln digitale Signalverarbeitung (DSP) hinzu, lässt sich die die Aufnahmecharakteristik des Gesamtmikrofones elektronisch und dynamisch in Laufzeit verändern.

Know-how im Programmieren von adaptiven Filtern und DSP löst plötzlich jahrelange Erfahrung in mechanischer Konstruktion ab. So ist es für einen Hersteller wie Biamp mit der Kernkompetenz „DSP“ plötzlich möglich, Konferenzmikrofone mit unglaublichen Eigenschaften anzubieten. Über ein adaptives „Beamtracking“ folgen die Mikrofone automatisch dem Sprecher, Mehrwege-Echos werden durch Echo-Canceling entfernt, eine Rauschunterdrückung reduziert statische Umgebungsgeräusche und durch einen automatischen AGC Algorithmus mit Spracherkennung werden die Signale automatisch im Pegel korrigiert.

Mit den neu vorgestellten Mikrofonen der Parlé Serie stehen Beamtracking Mikrofone in drei Varianten zur Verfügung: Mikrofonpendel zum Einsatz in Räumen mit großer Deckenhöhe, Aufbaumikrofon zur nahezu bündigen Montage in einer Decke oder Tischmikrofon zur Verwendung auf einem Konferenztisch.

Gerade bei der Verwendung auf einem Tisch bieten Mikrofone basierend auf MEMS noch einen weiteren Vorteil: Bauartbeding sind MEMS unempfindlich gegen Stöße und Körperschall!